Herr Bresges, wie kommt es, dass Sie als Apotheker im Großhandel tätig sind?
Bei meiner früheren Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke waren meine Hauptaufgaben, die Qualität von Arzneimitteln
über die Lieferketten und Lagerung sicherzustellen und die zuverlässige Versorgung mit Arzneimitteln zu gewährleisten. Über die gesamte Zeit als Inhaber meiner Apotheke habe ich mit dem Otto Geilenkirchen Pharmagroßhandel als Hauptlieferant außerordentlich gut zusammengearbeitet. Die Prozesse im Großhandel sind zum Teil ähnlich, zum Teil mengenbedingt auch anders angelegt, in jedem Falle hochinteressant. Hier wollte ich gerne mitwirken.
Was haben Sie durch den anderen Blickwinkel gelernt?
Für viele Vorgänge, die ich vorher nur aus Sicht der Apotheke kannte, habe ich durch die Großhandelssicht inzwischen mehr
Verständnis entwickeln können. Das Wichtigste und Schönste ist der persönliche und menschliche Umgang mit den Apothekenteams und im Hause Otto Geilenkirchen selbst – als Kunde und nun im Team bei Otto Geilenkirchen.
Was sind die Besonderheiten bei der Belieferung der Apotheken mit Covid- 19-Impfstoffen?
Neben der arzneirechtlichen Besonderheit, dass die Impfstoffe über Notzulassungen verfügbar gemacht wurden, handelt
es sich bei den Covid-19-Impfstoffen in der Regel um Bundeseigentum. Dadurch ist das Vorgehen bei Bestellung, Auslieferung, Lagerung und Rechnungsstellung etwas anders als gewohnt.
Gibt es eine besondere Herausforderung?
Besonders das Timing von der Anlieferung der an uns zugeteilten Impfstoffmengen bis zur Auslieferung an die Apotheken ist von Bedeutung. Denn die Impfstoffmengen, die den Großhandlungen durch das BMG zur Verfügung gestellt werden, sind zurzeit begrenzt und werden lediglich im Wochenturnus exakt bekanntgegeben. Das für die verschiedenen Impfstoffe unterschiedliche Impfzubehör kann aktuell ebenso noch nicht in größeren Mengen bevorratet werden. Daher war es unter anderem erforderlich, dass Umverpackungsprozesse, Kommissionieren aus Herstellerverpackungen in Teilmengen, erstellt, genehmigt und eingeführt wurden. Der Prozess von der ultratiefgekühlten Anlieferung des BioNTech- Impfstoffes bis hin zur Auslieferung in der Kühlbox bei 2 °C bis 8 °C an die Apotheke im Wochenrhythmus ist eine weitere Besonderheit. Denn für die Stabilität ist ein besonders vorsichtiger Umgang mit den Impfstoff-Vials sowie eine gute Zeitplanung aufgrund von maximalen Lager und Transportdauern erforderlich.