Herr Wasmus, was genau machen Sie als Leiter der Transportlogistik bei Kehr?
Ich plane gemeinsam mit meinem Team und den Versandleitern in Dessau und Ludwigsfelde die Touren – immer unter
Berücksichtigung der Bedarfe der Apotheken, der gesetzlichen Vorgaben (Stichwort: GDP) und dem optimalen Einsatz
von Ressourcen. Aber auch Themen wie Nachhaltigkeit und eMobility stehen bei mir auf der Tagesordnung. Außerdem koordiniere ich unsere Dienstleister mit ihren gut 300 Fahrerinnen und Fahrern. Das beinhaltet auch die Qualifizierung
und Schulung, die wir seit gut einem Jahr digitalisiert haben, und natürlich noch verschiedene Projekte wie beispielsweise
die Modernisierung des Fuhrparks. Neben meiner Tätigkeit bei Kehr bin ich bei der City Cargo Termingut GmbH
beschäftigt. Als Tochterunternehmen der Firma Kehr ist die City Cargo verantwortlich für die Transportlogistik der drei Kehr-Niederlassungen und darüber hinaus auch für Unternehmen wie beispielsweise das Norddeutsche Rechenzentrum
oder die Deutsche Blistergesellschaft in Baden-Baden.
Wie lange sind Sie schon im Pharmagroßhandel tätig?
Ich bin im Jahr 1986 mehr durch einen Zufall als Fahrer zur Firma Kehr gekommen und habe mich dann über die Zeit
vom Assistenten zum Leiter der Transportlogistik hochgearbeitet. Auch nach 35 Jahren ist es immer wieder schön zu
spüren, dass einem die Geschäftsleitung vertraut, die Entscheidungswege kurz sind und man in einem mittelständischen
Familienunternehmen ein angenehmes Arbeiten und gutes Zusammengehörigkeitsgefühl hat.
Gibt es eine besondere Herausforderung?
Natürlich gibt es die immer wieder. Im Moment treibt uns gerade sehr das Thema Nachhaltigkeit und die Verwendung von
Ressourcen um. Für einen Logistiker sind die Benzin-, Gas- und Strompreise immer ein wichtiges Thema. Auch deshalb
schauen wir bei Kehr, wie man mit den Ressourcen besser umgehen kann. Ein wichtiges Thema derzeit ist die Umsetzung
eines Elektromobilitätsprojekts mit Schnellladesäulen in der Versandhalle und Ladeinfrastruktur im Außenbereich. Auch die Umsetzung von elektrischen Auslieferungsfahrzeugen, die komplett pharmazertifiziert und nach GDP-Richtlinien einsetzbar sind, wird derzeit geprüft.
Was waren und sind die Besonderheiten bei der Belieferung der Apotheken mit Covid-19-Impfstoffen?
Das war natürlich eine Mammutaufgabe, die da im letzten Jahr auf uns zugekommen ist. Durch unsere langjährige Erfahrung
in der Impfstoffauslieferung konnten wir in kürzester Zeit auch diese zusätzliche Herausforderung zuverlässig und qualitätssicher umsetzen. Wir haben das gut gemeistert, aber es hat unser ganzes
Know-how und auch Einfühlungsvermögen gefordert. Jetzt hat sich das Ganze gut eingespielt und wir sind froh, dass wir –
gemeinsam mit den Apotheken – beweisen konnten, dass wir das Geschäft verstehen, und zu welchen Höchstleistungen der private Pharmagroßhandel fähig ist.